Aquariumcomputer im Eigenbau

Da der Sommer vor der Tür steht und ich die Befürchtung habe dass es bei mir in der Dachwohnung gut warm wird habe ich beschlossen mir einen Computer für das Aquarium zu bauen der sich (zumindest in der ersten Ausbaustufe) um die Temperaturregelung kümmert.

Es gibt dazu auch fertige Lösungen, ich habe mich aus verschiedenen Gründen dazu entschlossen etwas eigenes zu bauen:

  • Flexibilität
    Fertige Lösungen sind für einen spezifischen Zweck gebaut, zb. Kühlen oder Heizen, ich möchte jedoch beides kombinieren.
  • Ausbaufähigkeit
    Ich möchte mit einem kleinen System anfangen und den Funktionsumfang später erweitern können.
  • Spaß am Basteln
    Ich habe schon länger vor mit der von mir ausgesuchten Platine etwas zu basteln, das Temperaturproblem kam also “gerade recht”

Die Überlegungen dazu gingen schon im Winter los, jetzt habe ich den ersten Schritt gemacht und die Platine bestellt. Die Wahl ist auf einen Arduino Duemilanove gefallen. Die Arduino-Boards sind eine offene Plattform, die Baupläne und die Entwicklungsumgebung sind als Open Source freigegeben, man kann die Platinen entweder komplett selber zusammenbauen, als Bausätze oder fertig zusammengebaut bestellen.

(Foto von Nicholas Zambetti, via Arduino Website)

Die Boards werden per USB mit einem Computer verbunden und können frei Programmiert werden. Sie haben digitale und analoge Ein- und Ausgänge an die man Sensoren und Relais oder Motoren anschließen kann. Es gibt diverse Erweiterungsplatinen die ein nahezu unbegrenztes Potential ermöglichen.

In der ersten Ausbaustufe werde ich lediglich einen Temperatursensor anschließen der die Wassertemperatur überwacht, sowie zwei oder drei Lüfter die ich über dem Aquarium montieren werde und ein Relais über das ich die Beleuchtung schalten kann.

Plan ist dass ab einer Temperatur X (zb 28°C) automatisch die Lüfter eingeschaltet werden um für etwas Kühlung zu sorgen. Sollte das nicht ausreichen soll ab einer Temperatur Y (zb 30°C) als “Notbremse” die Beleuchtung abgeschaltet werden (die Wärmeleistung von 2x54W ist ja auch nicht zu verachten).

Die Platine inklusive einer Erweiterungsplatine mit 2-Zeiligem LCD-Display sind bestellt und sollten laut Händler in 10-20 Werktagen ankommen. Ich werde weiter berichten wie die Entwicklung voran kommt.

Den ersten Lacher hatte ich gestern als ich die Entwicklungsumgebung das erste mal gestartet habe um sie mir anzuschauen:

Ich liebe es wenn Entwickler Humor haben

Ein weiteres Projekt auf das ich dabei zurückgreifen kann ist übrigens unter http://reefprojects.com zu finden, das ebenfalls das Arduino-Board dafür verwendet.

Veröffentlicht von

Gerald

Diplom-Informatiker (DH) in Darmstadt. Ich blogge über Entwicklung, Internet, mobile Geräte und Virtualisierung. Meine Beiträge gibt es auch bei Google+ und Facebook.

11 Gedanken zu „Aquariumcomputer im Eigenbau“

  1. Hi!

    Finde ich gut! Interessant wärs noch ne ungefähre Kostenaufstellung zu haben um besser kalkulieren zu können.
    Prinzipiell sollts dann ja auch möglich sein sich so nen PH Controller mit dem Teil selber zu basteln, oder?

    LG Matthias!

  2. Hi Matze,

    ist es. Der Bastler von reefproject.com hat sowas am laufen und im Wiki von Arduino findet sich ein Link auf das pHduino-Board das einfach aufgesteckt wird: http://code.google.com/p/phduino/

    Zur Kostenaufstellung:
    Die Hauptplatinen findet man bei Ebay fertig zusammengebaut für ca 20 € , ich habe jetzt zusammen mit der LCD-Platine 29 € bezahlt.
    Den Temperatursensor (Dallas DS18B20, der gleiche wie auf reefproject, da weiss ich wenigstens dass er passt) kriege ich hier lokal beim Elekronikladen für 4,90 €. Im Internet gibts den zwar billiger, aber durch die Versandkosten relativiert sich das wieder.

    Gruß,
    Gerald

  3. Hi,

    da ich auch am Planen und machen in der Richtung bin, eine Frage:
    Wie bringst du den DS18B20 ins Wasser rein, habe schon Lösungen gesehen mit Harzverklebten Röhrchen und so ?
    Oder misst du Aqthemeratur ausserhalb ?
    Fertige wasserdichte Sensoren sind ziemlich teuer.

    Gruss,
    Jeannot

    1. Hallo Jeannot,

      da bin ich mir noch unschlüssig. Habe noch nicht explizit danach gesucht, aber ich bin sicher ich bin nicht der erste der das Problem hat. Was ich mir vorstellen kann ist die Kontakte von den Drähten am Sensor mit einem Stück Schrumpfschlauch zu schützen, aber ich weiss nicht ob man das 100%ig dicht bekommt. Zur Not werde ich schauen ob man zuverlässig die korrekte Temperatur erkennen kann wenn man den Sensor von aussen ans Glas anbringt, gibt ja auch fertige Thermometer die von außen angebracht werden.

      Gestern ging übrigens die Platine raus: Versandstatus 已发货.

      Gruß,
      Gerald

  4. Hey ich weiß nicht ob du Epoxy-Harz noch übrig hast, ansonsten würde ich des Preises halber einfach aquariensilikon verwenden… gibts halt in geringeren Mengen sodass der überschuss nicht so hoch ist! wenn du aber eh mehr brauchst bleib ruhig beim Harz!

  5. Danke, das mit dem Silikon ist auch ein guter Tipp.

    Kurzes Update:
    Ganz unterwartet kam das Päckchen schon heute:

    trotz der abgefahrenen Verpackung kam alles funktionsfähig an. Auf dem Heimweg von der Arbeit werde ich mir noch den passenden Temperatursensor mitnehmen und dann kann der erste Funktionstest beginnen.

    Passenderweise ist bei der Bibliothek für das LCD-Display gleich ein Beispiel zum Anzeigen von Temperatur dabei

    Gruß,
    Gerald

  6. Hi Gerald,

    mit freuden bin ich auf dein Projekt gestossen und wollte mal fragen ob du schon weiter gekommen bist. Ich plane auch einen Arduino als AQ-Computer zu nutzen.

    Gruß Andreas

    1. Hi Andreas,

      nicht wirklich. Ich habe den Temperatursensor mit dem Arduino verbunden, bekam aber keine sinnvollen Werte ausgelesen. Allerdings hatte ich nicht sonderlich viel Zeit dafür übrig und nachdem die Temperaturen wieder gesunken sind ließ das Interesse an dem Thema auch nach. Ich werde sicher weiter daran basteln, momentan allerdings nicht.

      Gruß,
      Gerald

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